Die AustriaEnergy International GmbH, ein international tätiger Technologie-Integrator und Standortentwickler für industrielle Wind- und Solarparks zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und Ammoniak aus ausschließlich Erneuerbaren Energien, begibt einen besicherten 8,00% Green Bond (ISIN DE000A3LE0J4) im Volumen von bis zu 25 Mio. Euro. Im Rahmen des öffentlichen Angebots können interessierte Anleger über die Unternehmenswebseite (www.austriaenergy.com/en/greenbonds/) ihre Zeichnungsanträge mittels eines digitalen Zeichnungsformulars eingeben (Mindestzeichnung: 10.000 Euro). Zudem ist der Green Bond an der Börse Frankfurt mit einer Stückelung von 1.000 Euro handelbar. Geschäftsführer Helmut Kantner erwartet bis 2027 ca. 150 Mio. Euro Erlöse aus der Projektpipeline, wie er im Gespräch mit GREEN BONDS erläutert.
GREEN BONDS: Welche Projekte haben Sie in der Pipeline?
Kantner: Wir entwickeln aktuell zwei große Grün-Wasserstoff-/Ammoniakprojekte mit jeweils ca. 4,5 GW Windleistung, welche zur Gänze in Grün-Wasserstoff und in direkter Folge in Grün-Ammoniak umgewandelt wird, um nach Europa und Asien exportiert zu werden. Diese beiden Projekte sind sogenannte Offgrid-Projekte, d.h. sie verfügen über keinen Netzanschluss. Wir entwickeln zudem zwei Photovoltaik mit Energiespeicher und zwei Windprojekte. Im Bereich Wind haben wir weitere Optionen in Evaluierung. Für den 120 MW Windpark wird der Baubeginn vorbereitet.
GREEN BONDS: Wie weit ist Ihr Wasserstoff-/Ammoniakprojekt vorangeschritten?
Kantner: Die erste Phase des ersten Wasserstoffprojektes erwarten wir in wenigen Wochen bei den chilenischen Umweltbehörden zur Genehmigung einzureichen. Für die zweite Phase wie auch das zweite Projekt wurden die Windmessungen und Umweltstudien begonnen.
GREEN BONDS: Wann werden die Projekte realisiert und umsatzwirksam?
Kantner: Wir erwarten den Bau der ersten Phase des Wasserstoffprojektes Anfang 2026 beginnen zu können und so ab 2028 Grün-Wasserstoff/Grün-Ammoniak zu exportieren.
GREEN BONDS: Was macht den Markt in Chile für Sie interessant?
Kantner: Den chilenischen Mark zeichnet seit Jahrzehnten wirtschaftliche und politische Stabilität aus. Den Energiebereich darüber hinaus eine klare Roadmap in Richtung Dekarbonisierung, wo bis 2024 die CO2-freie Energieerzeugung angestrebt und aus heutiger Sicht erreicht wird. 2023 wurde ca. 50% der elektrischen Energie schon CO2-frei produziert.
GREEN BONDS: Haben Sie Wechselkursrisiken zum chilenischen Peso?
Kantner: Der Energiemarkt Chiles funktioniert auf USD-Basis, d.h. es gibt kein Wechselkursrisiko zu einer lokalen Landeswährung und dieser ist seit Jahrzehnten von internationalen Playern dominiert. Der älteste davon ist ENEL aus Italien. Dies zeigt schon die hohe Stabilität des Marktes, des Landes Chile.
GREEN BONDS: Sie haben Ihren Green Bond im Volumen von 4,2 Mio. Euro platziert. Welchen Finanzbedarf haben Sie, um die Pipeline realisieren zu können?
Kantner: Wir planen bis Q3/2024 weitere 8 Mio. einzusammeln, um die Entwicklungsgeschwindigkeit steigern zu können.
GREEN BONDS: Während der Zeichnungsfrist Mitte letzten Jahres haben Sie die Anleihe im Volumen von 1,0 Mio. Euro platziert. Wie wurden die zusätzlichen 3,2 Mio. Euro in der Zwischenzeit platziert?
Kantner: Wir haben im November einen Relaunch gemacht und seither die genannten 3,2 Mio. Euro platziert.
GREEN BONDS: Wann ist mit Projektverkäufen zu rechnen?
Kantner: Den 120 MW Windpark werden wir noch 2024 zu 80-85% verkaufen. Die nächsten Projektverkäufe folgen 2026, angeführt von der ersten Phase des Grün-Wasserstoffprojektes.
GREEN BONDS: Wie wollen Sie die Anleihe am Laufzeitende zurückzahlen?
Kantner: Die Rückführung der Anleihe erfolgt aus Erlösen einiger Projekte aus unserer Pipeline. Daraus erwarten wir bis 2027 ca. 150 Mio. Euro Erlöse, als ein Vielfaches des Green Bond-Volumens.
GREEN BONDS: Das Kapitalmarktsentiment für Unternehmen aus dem Bereich Erneuerbare Energien war in den vergangenen Monaten nicht sehr positiv. GP Joule hat die Anleiheemission abgebrochen. Die Gesellschaft hat sehr gute Kennzahlen, ist stark auf dem deutschen Markt und hat 7,00% +3M Euribor geboten. Weshalb sollte man für 3 Prozentpunkte weniger bei Ihnen – also in Chile – investieren?
Kantner: Wir sind seit über einem Jahrzehnt erfolgreich in Chile tätig und haben bisher nicht nur in Chile, sondern seit Gründung unseres Unternehmens 2006 alle begonnenen Projekte erfolgreich beendet. Nicht alle im geplanten Zeitplan oder Budget, aber im Endeffekt alle erfolgreich abgeschlossen. Dies ist ein Track Record, der AustriaEnergy auszeichnet und den wir nur durch ein sehr engmaschiges Auswahlverfahren zu Projektbeginn erzielen konnten.
GREEN BONDS: Was bedeutet das Übernahmeangebot von KKR und Viessmann für Encavis aus Ihrer Sicht für Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien?
Kantner: Ohne es im Detail zu kennen, zeigt es, dass neue Player in den zukunftsweisenden Markt der Erneuerbaren Energien einsteigen und so die Energiewende beschleunigen werden.
GREEN BONDS: Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.green-bonds.com, www.fixed-income.org
Eckdaten des AustriaEnergy Green Bond 2023/2028
Emittent | AustriaEnergy International GmbH |
Format | Green Bond (klassifiziert gemäß imug/SPO) |
Kupon | 8,00% p.a. |
Zeichnungsfrist | bis 23.11.2024 über www.austriaenergy.com/en/greenbonds |
Status | besichert |
ISIN / WKN | DE000A3LE0J4 / A3LE0J |
Stückelung | 1.000 Euro |
Laufzeit | 30.06.2028 (5 Jahre) |
Valuta | 30.06.2023 |
Anwendbares Recht | Deutsches Recht |
Listing | Open Market |
Bookrunner | BankM |
Internet | www.austriaenergy.com |