Die meinSolardach.de GmbH begibt eine fünfjährige Anleihe mit einem Kupon von 10,00% p.a. und einem Volumen von bis zu 10 Mio. Euro. Allen Erstzeichnern der Anleihe gewährt die Gesellschaft während des Angebotszeitraums zudem einen Preisnachlass von 10% beim Erwerb einer Photovoltaikanlage. Die Mittel aus der Anleiheemission sollen zur Finanzierung des weiteren Wachstums verwendet werden, wie Geschäftsführer Christian Dieter Schnürle im Gespräch mit GREEN BONDS erläutert.
GREEN BONDS: In welchen Bereichen ist die meinsolardach.de GmbH tätig?
Schnürle: Wir sind ein spezialisierter Anbieter und Installateur von Aufdach-Photovoltaikanlagen. Unser Kern-Team verfügt über 14 Jahre Erfahrung im Photovoltaik-Bereich und Schlüsselkompetenzen in entscheidenden Wertschöpfungsschritten. Die meinsolardach.de GmbH hat bereits eine Leistung von 15 MWp erfolgreich installiert.
GREEN BONDS: Sie sind also ein Handwerksbetrieb, der Solaranlagen auf Dächern installiert?
Schnürle: Nein, wir sind viel mehr als das. Wir verfügen über ein einzigartiges Kundenerlebnis- und Kundenzufriedenheitskonzept, das auf unserem eigenen, hochqualifizierten Personal und unseren 18 bundesweiten Innenstadt-Stores basiert. Durch unsere Vor-Ort-Präsenz und das dadurch entstehende besondere Vertrauensverhältnis stellen wir eine hohe Kundennähe sowie eine kompetente, punktgenaue und professionelle Beratung und Umsetzung dauerhaft sicher.
GREEN BONDS: Haben Sie in allen Regionen einen Meister?
Schnürle: Ja, jede Region wird neben den Verkäufern auch durch eigene Handwerksmeister betreut. Sie koordinieren und kontrollieren auch die Montage, was wesentlich zur Qualitätssicherung beiträgt und einen zentralen Erfolgsfaktor darstellt.
GREEN BONDS: Wie ist Ihre weitere Expansionsstrategie?
Schnürle: Wir verfolgen eine multidimensionale Expansionsstrategie. Unter geographischen Gesichtspunkten planen wir, unser Standortnetzwerk in Deutschland noch etwas zu verdichten und insbesondere nach Österreich und in die Schweiz zu expandieren. Die dafür erforderlichen Maßnahmen wurden bereits ausgearbeitet. Ein weiterer Baustein besteht darin, zusätzliche Produkte rund um die Dekarbonisierung von Wohngebäuden in unser Portfolio aufzunehmen. Zudem wollen wir unsere Montageteams ausbauen, um noch mehr Projekte aus eigener Hand abwickeln zu können.
GREEN BONDS: Sie sind in einer sehr frühen Unternehmensphase. Was Sie brauchen, ist Eigenkapital! Die Anleihe ist für Sie aber Fremdkapital.
Schnürle: Wir brauchen vor allem frische Mittel für die Finanzierung unseres weiteren Wachstums. Eine Unternehmensanleihe stellt dabei für uns einen zusätzlichen attraktiven Baustein dar, mit dem wir unseren Finanzierungsmix weiter differenzieren können – und zwar dauerhaft. Das bedeutet, dass wir uns bei entsprechend positiver Investorenresonanz vorstellen können, weitere Anleihen zu begeben. Natürlich behalten wir parallel auch die Eigenkapitalausstattung im Blick. Das eine schließt das andere nicht aus.
GREEN BONDS: Wie wollen Sie das Kapital aus der Anleiheemission verwenden?
Schnürle: Die zufließenden Mittel dienen zu 100% unserer Wachstumsfinanzierung. Konkret wollen wir unser erprobtes, profitables Storekonzept im Rahmen einer kapitaleffizienten Expansionsstrategie in Deutschland, Österreich und der Schweiz skalieren. Darüber hinaus planen wir, durch die Vorfinanzierung von Warenkäufen Projekte schneller abzuwickeln, unser Angebot durch die Aufnahme zusätzlicher integrativer Erneuerbare-Energien-Leistungen auszubauen sowie unsere eigenen Montage-Services und Vertriebsaktivitäten durch den Aufbau und ggf. die Akquisition zusätzlicher Teams zu erweitern.
GREEN BONDS: Wie können Anleger zeichnen?
Schnürle: Interessierte Anleger können unseren 10% meinSolardach.de Bond 2024/2029 auf zwei Wegen zeichnen: entweder über unsere Webseite www.meinSolardach.de/ir oder über die Crowdinvesting-Plattform Econeers unter www.econeers.de/investmentchancen/meinsolardach.
GREEN BONDS: Anleiheemittenten sollten einen stabilen Cashflow bieten. Wachstumsunternehmen (auch die ganz großen) begeben manchmal Wandelanleihen, um Investoren ein zusätzliches Potenzial zu bieten. 10% p.a. bekommt man bei vielen etablierten High Yield-Emittenten. Weshalb sollte man bei Ihnen investieren?
Schnürle: Den stabilen Cashflow werden wir durch den Verkauf und die Installation von Aufdach-Photovoltaikanlagen bieten. Wer unsere Anleihe zeichnet, setzt auf ein erprobtes Geschäftsmodell sowie ein kompetentes Team mit 14 Jahren Branchenexpertise. In nur eineinhalb Jahren haben wir 18 Stores erfolgreich eröffnet und bereits im 1. Quartal 2024 übergreifend die Profitabilität erreicht – vor allem dank unseres einzigartigen Kundenerlebnis- und Kundenzufriedenheitskonzepts, das neben den bundesweiten Innenstadt-Stores ganz stark auf eigene top ausgebildete Monteure setzt.
Unser Erfolg spiegelt sich u. a. in der Auszeichnung als „Bester Solartechnikanbieter Frankfurts“ sowie in mehreren Montagepartnerschaften wider, zum Beispiel mit einem weltweiten Top-5-Solaranlagen-Anbieter, einem deutschen Top-5-Solaranlagen-Anbieter sowie einem deutschen Top-4-Energieversorger. Und mit einem jährlichen Festzins von 10% stellt unsere Anleihe aus unserer Sicht eine attraktive Investmentmöglichkeit in einem besonders aktiven Segment des wachsenden Photovoltaikmarkts in Deutschland dar.
GREEN BONDS: Bei vielen Eigenemissionen ebbt die Kommunikation nach der Platzierung sehr schnell ab. Haben Sie bei Ihrer Kommunikationsagentur einen Vertrag mit einer Laufzeit bis Ende September 2029 unterschrieben?
Schnürle: Transparenz ist ein fester Bestandteil unserer Unternehmens-DNA. Das zeigt sich zum Beispiel auch daran, dass wir kritische Online-Bewertungen nicht entfernen lassen, sondern uns eingehend damit auseinandersetzen, um gemeinsam mit dem Kunden eine Lösung zu finden. Mit Blick auf die Anleihe setzen wir nicht nur auf die Unterstützung einer Kommunikationsagentur, sondern haben uns im Rahmen der Anleihebedingungen auch freiwillig eine Transparenzverpflichtung auferlegt, die die Veröffentlichung eines Jahres- und Halbjahresabschlusses vorsieht. Es ist uns nämlich sehr wichtig, sämtliche Stakeholder fortlaufend über unsere weitere Entwicklung zu informieren, also selbstverständlich auch zwischen den Reportingterminen. Schon allein auf Basis unserer bereits skizzierten multidimensionalen Expansionsstrategie werden wir während der gesamten Anleihelaufzeit eine aktive Kommunikation pflegen. Der Investoren- und Kapitalmarktzugang, den wir schrittweise weiterentwickeln wollen, hat für uns eine hohe strategische Bedeutung. Die transparente und fortlaufende Kommunikation ist dafür eine Vorbedingung – das wissen wir.
GREEN BONDS: Wie sind die Eckdaten der Anleihe und wie wollen Sie die Anleihe in fünf Jahren zurückzahlen?
Schnürle: Unsere Anleihe bietet über die Laufzeit von fünf Jahren einen attraktiven Festzins von 10% p.a. bei halbjährlicher Auszahlung. Die Anleihebedingungen umfassen als besondere Schutzrechte für die Investoren eine Ausschüttungsbegrenzung, eine Negativverpflichtung, eine Transparenzverpflichtung, eine Positivverpflichtung sowie ein Sonderkündigungsrecht für die Anleger bei einem Drittverzug oder Kontrollwechsel.
Wir planen, die Anleihe vor allem über den Verkauf und die Installation von Aufdach-Photovoltaikanlagen zurückzuzahlen. Bei Bedarf ist auch eine teilweise Refinanzierung möglich.
GREEN BONDS: Weshalb ist kein Börsenhandel der Anleihe geplant?
Schnürle: Das hat in erster Linie zeitliche Gründe, denn wir wollen uns zu Beginn noch nicht auf ein konkretes Timing für die Einbeziehung in den Börsenhandel festlegen. Stattdessen möchten wir uns zunächst voll auf die Platzierung der Anleihe konzentrieren. Sobald sich daraus ein konkretes weiteres Timing ableiten lässt, werden wir die Einbeziehung in den Börsenhandel gewissenhaft prüfen. Diese Option ist also keinesfalls kategorisch ausgeschlossen.
GREEN BONDS: Sie bieten Anleihegläubigern einen Rabatt für Solardächer. Wie ist der Rabatt gestaltet und gibt es eine Mindestinvestitionssumme, um den Rabatt zu erhalten?
Schnürle: Allen Erstzeichnern unserer Anleihe gewähren wir während des Angebotszeitraums einen Preisnachlass von 10% beim Erwerb einer Photovoltaikanlage über uns. Dieser Rabatt kann alternativ auch einem Verwandten oder nahen Bekannten einmalig gewährt werden. Eine Mindestinvestitionssumme gibt es weder in Bezug auf die Photovoltaikanlage noch auf die Anleihe. Hier reicht also bereits eine Zeichnung in Höhe von 1.000 Euro nominal.
Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.green-bonds.com
Foto: Christian Dieter Schnürle © meinSolardach.de GmbH