Die Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) hat das Jahr 2020 mit einem gut gefüllten Auftragsbuch für neue Windenergieanlagen in Höhe von 5,5 Mrd. Euro begonnen, das somit 43 Prozent über dem Vorjahr lag (2018: Euro 3,9 Mrd.). Vor diesem Hintergrund erwartet das Unternehmen erneut einen deutlichen Anstieg beim Umsatz und ein weiter ansteigendes operatives Ergebnis.
Prognose für 2020
Vorbehaltlich des unvorhersehbaren Umfangs und der Dauer der weltweit ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 und der wirtschaftlichen Auswirkungen, erwartet die Nordex Group für das laufende Geschäftsjahr einen Konzernumsatz von Euro 4,2 bis 4,8 Mrd., wobei die Umsätze in der zweiten Hälfte des Jahres über denen der ersten Jahreshälfte liegen werden. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) geht das Unternehmen von einer Bandbreite von Euro 160 bis Euro 240 Mio. aus. Diese breiteren Korridore berücksichtigen das deutlich gestiegene Aktivitätsniveau und die damit verbundenen gestiegenen operativen Herausforderungen. Vor dem Hintergrund von COVID-19 ist die Geschäftsentwicklung 2020 zudem mit großen Unsicherheiten verbunden. Diese resultieren vor allem aus den Maßnahmen, die zur Eindämmung der Verbreitung des Virus in vielen Ländern eingeleitet wurden und gegebenenfalls noch kommen werden, sowie der Ausbreitung der Krankheit selbst. Die Folgen dieser neuen, komplexen und sich fortlaufend verändernden Situation können derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden. Diese Prognose basiert auf der Erwartung von Nordex, trotz der derzeitigen und etwaiger künftiger Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 seinen hohen Auftragsbestand effizient und ohne wesentliche Unterbrechungen abarbeiten zu können. Sollte es in der Folge der Pandemie jedoch zu wesentlichen Störungen kommen, könnte eine Korrektur erforderlich sein.
Das Working Capital hängt vom Auftragseingang und Aktivitätsniveau ab. Am Jahresende soll die auf den Konzernumsatz bezogene Working-Capital-Quote unter null Prozent betragen, also im negativen Bereich liegen. Bei den Investitionen hat die Nordex Group mindestens Euro 140 Mio. eingeplant. Dabei hängt die finale Höhe der Investitionen von der Marktlage und dem Tempo bei der Weiterentwicklung der Lieferkette ab.
Nordex Group schließt 2019 im Rahmen der Prognose ab
Der heute vorgelegte Jahresabschluss bestätigt die am 9. März 2020 veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse und somit ebenfalls das Erfüllen der Prognose für 2019. Der Konzernumsatz erhöhte sich deutlich um 33,6 Prozent auf Euro 3.284,6 Mio. (2018: Euro 2.459,1 Mio.). Die EBITDA-Marge des Unternehmens lag bei 3,8 Prozent (2018: 4,1 Prozent). Die Working-Capital-Quote verbesserte sich deutlich von minus 3,8 Prozent im Vorjahr auf minus 9,1 Prozent per Ende 2019. Die Investitionen erhöhten sich wie erwartet auf Euro 172,5 Mio. (2018: Euro 112,9 Mio.). Infolgedessen belief sich der Free Cashflow auf Euro minus 126,0 Mio. (2018: Euro 44,0 Mio.).
Die Nordex Group verfügt über eine Eigenkapitalquote von 18,6 Prozent zum Bilanzstichtag (31. Dezember 2018: 22,8 Prozent). Diese Entwicklung war in erster Linie von der Kapitalerhöhung im Oktober 2019 und dem negativen Konzernergebnis beeinflusst. Dabei stieg die Bilanzsumme allerdings stärker an als das Eigenkapital, so dass die Quote rückläufig war. Per Jahresultimo verfügte die Nordex Group über eine Liquidität von Euro 510,0 Mio., die nach wie vor auf einem guten Niveau liegt (31. Dezember 2018: Euro 610,0 Mio.). Die Nettoverschuldung belief sich auf Euro 84,0 Mio. (31. Dezember 2018: Euro 32,5 Mio.).
Installationen und Service
Die Nordex Group installierte 2019 in 21 Ländern 938 Windenergieanlagen (2018: 828) mit einer Gesamtleistung von 3,1 GW (2018: 2,5 GW). Das Segment Service erhöhte seinen Umsatz um 17,7 Prozent auf Euro 403,2 Mio. (2018: Euro 342,6 Mio.) und war so mit 12 Prozent am Gesamtumsatz beteiligt. Zum Jahresende betreute die Nordex Group weltweit 7.760 Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 19,6 GW, oft über langjährige Serviceverträge. Besonders erfreulich: Ende des Jahres konnte die Nordex Group einen Kunden für einen 99-MW-Windpark in Italien von der Servicekompetenz als Anlagenhersteller überzeugen und von einem Drittanbieter zurückgewinnen. Der Auftragsbestand im Segment Service stieg um 14,4 Prozent auf Euro 2.536,5 Mio. (31. Dezember 2018: Euro 2.217,7 Mio.).
Produktportfolio um drei Varianten erweitert
Im Jahr 2019 hat die Nordex Group ihrem Produktportfolio drei neue Varianten der Delta4000-Plattform hinzugefügt: die N149/5.X und N163/5.X aus der 5MW-Klasse sind ideal geeignet für Regionen mit schwachen und mittlerem Wind und zeichnen sich durch ihre gesteigerte Effizienz aus. Die N155/4.5 bietet vor allem in Märkten mit eingeschränkter Netzverfügbarkeit Kostenvorteile.
"Wir haben das vergangene Jahr genutzt, um unser Produktportfolio auf Basis der Delta4000-Plattform weiter auszubauen und die Effizienz der Produkte stetig zu erhöhen. Auf diese Weise adressieren wir die unterschiedlichen Anforderungen unserer Kunden und globalen Märkte weltweit. Darauf richten wir ebenfalls unsere globale Lieferkette aus und entwickeln sie entsprechend weiter", sagt José Luis Blanco, Vorstandsvorsitzender (CEO) der Nordex Group.
Nachhaltigkeitsbericht 2019 vorgelegt
Gleichzeitig mit dem Geschäftsbericht veröffentlicht die Nordex Group heute ihren vierten Nachhaltigkeitsbericht, der erneut von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC geprüft wurde. Dieser Bericht erläutert die aktuellen Entwicklungen, Aktivitäten und Kennzahlen im Bereich Nachhaltigkeit und enthält auch den nichtfinanziellen Konzernbericht. Darüber hinaus stellt die Nordex Group die im Berichtsjahr erreichten Fortschritte in der Nachhaltigkeitsstrategie 2019 bis 2021 vor. Der Bericht umfasst ferner den Prozess und die Ergebnisse der im Berichtszeitraum durchgeführten Lebenszyklusanalyse eines Windparks mit einer neuen Nordex-Turbine der Delta4000-Plattform.
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(Foto: © Nordex Group)