Als die Nettoabflüsse aus ESG-Anlagen (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) Ende vergangenen Jahres um nur 0,1% zurückgingen, wurde in einigen Publikationen das Armageddon ausgerufen. Das gleicht einer Fortschrittsverhinderung in Aktion.
Allerdings ist die Eigendynamik bereits zu stark:
• Ganze 84% der Verbraucher würden sich von einer Marke mit schlechten Umweltpraktiken abwenden, und diese Tendenz nimmt jedes Jahr zu, wenn sich die Ökoangst ausbreitet.
• Auch wachsen nachhaltige Produkte 2,7 mal schneller als andere.
• Und die Zahl der Gerichtsverfahren zum Klimawandel hat sich in nur fünf Jahren mehr als verdoppelt.
Die Regulierungsbehörden haben dies bereits zur Kenntnis genommen. Die Vorschriften zu Kohlenstoffemissionen, Greenwashing und Übergangsplänen kommen mit Riesenschritten. Die EU ist dabei Vorreiter. Die EU-Taxonomie, die SFDR und die Vorschriften für den Kohlenstoffmarkt werden bereits weltweit in hohem Tempo nachgeahmt. Bei Triodos Investment Management setzen wir uns dafür ein, dass für traditionelle Anlagen die gleichen strengen Standards gelten wie für nachhaltige Anlagen.
Widerstand ist ein normaler Teil des Wandels, und Gegenargumente machen einem bewusst, wie andere die Dinge wahrnehmen. Sie zwingen uns, besser zu formulieren, warum wir glauben, dass der Finanzsektor die „wahre Rendite“ seiner Investitionen betrachten und seine Risiko-Rendite-Linse durch eine Impact-Risiko-Rendite-Linse ersetzen sollte, wenn es um Investitionen geht. Bei Triodos Investment Management investieren wir seit Mitte der 1980er Jahre in rentable grüne und nachhaltige Projekte. Weil es funktioniert. Unser Investmentansatz hat vier große Rezessionen und 65 Zinserhöhungen überstanden. Trotz aller Unkenrufe (die es auch in den 80er Jahren gab) sind wir immer noch da, wachsen weiter und erzielen solide Renditen.
Ökologische und gesellschaftliche Erträge sind genauso bedeutend wie finanzielle Erträge
Dies ist es schließlich, was nachhaltige Investoren - und insbesondere Impact-Investoren - von der Masse abhebt. Meiner Meinung nach hat es keinen Sinn, Geld zu investieren, wenn wir es nicht dazu verwenden, das zu verbessern, was verbessert werden muss. Um eine meiner bevorzugten Impact-Investitionen zu beleuchten: 2023 finanzierten wir WeLight, ein Unternehmen, das solare Mini-Netze in Madagaskar baut. Die Versorgung von 45.000 Familien und Unternehmen mit sauberem Strom hat so viel Gutes für die lokale Wirtschaft, Bildung und Wertschätzung bewirkt, dass man es gar nicht hoch genug einschätzen kann.
Indem wir uns verschiedene Standpunkte anhören und alternative Perspektiven berücksichtigen, können wir Bereiche mit Verbesserungspotenzial ermitteln und notwendige Anpassungen vornehmen. So haben wir beispielsweise aufgrund der zunehmenden EU-Vorschriften zur Nachhaltigkeit unsere Prozesse weiter verfeinert und neue Datenpunkte hinzugefügt. Das macht es den Anlegern leichter, Investmentfonds zu vergleichen.
Ich habe keinen Zweifel daran, dass die Geräuschemacher weiterhin jede Marktdelle für ihre eigenen Zwecke aufbauschen werden. Aber wir sind auf lange Sicht dabei.
www.green-bonds.com – Die Green Bond-Plattform.
Foto: Hadewych Kuiper © Triodos Investment Management