Der im MDAX notierte Hamburger Wind- und Solarparkbetreiber Encavis AG (ISIN: DE0006095003) erzielte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 deutlich höhere Umsatzerlöse und Ergebnisse, die signifikant über den Werten des vergleichbaren Vorjahreszeitraums liegen. Diese basieren mit 23% im Wesentlichen auf der höheren Wind- und Solarperformance des bestehenden Portfolios, zu rund 20% auf den erweiterten Erzeugungskapazitäten und zu gut 57% auf den deutlich höheren Strommarktpreisen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Aufgrund der in sehr großen Umsatzanteilen von rund 95% langfristig fixierten Preisen und Absicherungen profitiert Encavis nur in begrenztem Umfang von den hohen Spitzenwerten am Strommarkt. Das Unternehmen hat bereits vorsorglich die aktuelle Diskussion einer zusätzlichen retrograden Abschöpfung von Umsätzen per 1. September 2022 in verschiedenen europäischen Ländern berücksichtigt und entsprechende Rückstellungen in Höhe von 30,3 Millionen Euro gebildet, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns zu vermitteln. Ohne diese Rückstellungen wäre der Umsatz im Berichtszeitraum entsprechend höher ausgefallen.
Der Konzern steigerte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 die Stromproduktion aus Erneuerbarer Energie um 19% auf rund 2.583 Gigawattstunden (GWh/Vorjahr: 2.170 GWh). Die Umsatzerlöse legten um 37% auf 354,8 Millionen Euro zu (Vorjahr: 259,1 Millionen Euro). Dieser starke Zuwachs um mehr als 95 Millionen Euro verteilt sich zu rund 60% auf das Solarparkportfolio (gut +57 Mio. Euro) und zu 35% (rund +34 Mio. Euro) auf das Windparkportfolio des Konzerns sowie zu weiteren 5% auf das Encavis Asset Management (+5 Mio. Euro). Wesentliche Treiber des Umsatzanstiegs um 29% in den Solarparks war die um 21% erhöhte Solarproduktion infolge der Kapazitätserweiterungen und des verbesserten Wetters. Der Anstieg der Umsatzerlöse des Windparkportfolios um rund 70% basiert dagegen auf einer um 14% höheren Produktionsmenge an Strom und ist zum überwiegenden Teil auf signifikant höhere Strompreise in den ersten neun Monaten 2022 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum zurückzuführen.
Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives EBITDA) legte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 um 39% auf 271,3 Millionen Euro zu (Vorjahr: 195,4 Millionen Euro). Daraus resultiert eine Steigerung des operativen Ergebnisses der betrieblichen Tätigkeit (operatives EBIT) nach neun Monaten um 45% auf 166,9 Millionen Euro (Vorjahr: 115,1 Millionen Euro). Angesichts des hohen Strompreisniveaus hat der Konzern noch stärker in eine umfassende technische Optimierung zur Steigerung der Produktivität des PV-Anlagenportfolios investiert.
Insgesamt resultiert daraus ein signifikant verbessertes, operatives Ergebnis je Aktie (EPS) der ersten neun Monate des Jahres 2022 in Höhe von 0,51 Euro, eine Steigerung um 38% gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert von 0,37 Euro je Aktie.
Der operative Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit stieg um rund 45% auf 271,5 Millionen Euro (Vorjahr: 187,1 Millionen Euro).
„Basierend auf der Entscheidung des Rates der Europäischen Union vom 29. September 2022, eine zum 1. September 2022 rückwirkende Preisobergrenze für Energiepreise einzuführen, hat Encavis diese Entscheidung bereits in den Finanzkennzahlen nach bestem Wissen und Gewissen berücksichtigt, um in diesen turbulenten Zeiten ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns zu vermitteln. Wir bestätigen auch unter diesen Gegebenheiten unsere Guidance für das Gesamtjahr 2022“, erläuterte Dr. Christoph Husmann, CFO der Encavis AG, den Ausblick.
Anfang November berücksichtigt die Prognose für das vierte Quartal 2022 die aktuell erhöhten Marktpreise für Strom unter Beachtung der aktuellen Diskussion zu deren Begrenzung durch Preisobergrenzen sowie die Preise aus den gesicherten Einspeisetarifen (FiT) und den privatwirtschaftlichen Stromabnahmeverträgen (PPA). Zusätzliche Investitionen in die Steigerung der Produktivität der Anlagen sind ebenso wie ein höherer Steueraufwand aufgrund der besseren Ergebnisse in die aktualisierte Planung eingeflossen. Die Encavis AG bestätigt daher den im August veröffentlichten Ausblick auf das Gesamtjahr 2022 und erwartet weiterhin, dass selbstgesteckte Ziel von 500 MW an Akquisitionen in diesem Jahr zu erreichen.
Über ENCAVIS:
Die Encavis AG (Prime Standard; ISIN: DE0006095003; Börsenkürzel: ECV) ist ein im MDAX der Deutsche Börse AG notierter Produzent von Strom aus Erneuerbaren Energien. Als einer der führenden unabhängigen Stromerzeuger (IPP) erwirbt und betreibt ENCAVIS Solarparks und (Onshore-)Windparks in elf Ländern Europas. Die Anlagen zur nachhaltigen Energieerzeugung erwirtschaften stabile Erträge durch garantierte Einspeisevergütungen (FIT) oder langfristige Stromabnahmeverträge (PPA). Die Gesamterzeugungskapazität des Encavis-Konzerns beträgt aktuell rund 3,4 Gigawatt (GW), das entspricht einer Einsparung von mehr als 1,4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Innerhalb des Encavis-Konzerns ist die Encavis Asset Management AG auf den Bereich der institutionellen Investoren spezialisiert. ENCAVIS ist Unterzeichner der UN Global Compact sowie des UN-PRI-Netzwerks. Die Umwelt-, Sozial- und Governance-Leistungen der Encavis AG wurden von zwei der weltweit führenden ESG Research- und Ratingagenturen ausgezeichnet. MSCI ESG Ratings bewertet die Nachhaltigkeitsleistung mit einem "A"-Level, die international ebenfalls renommierte ISS ESG verleiht ENCAVIS den "Prime"- Status.
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Foto: © Encavis