Die Deutsche Lichtmiete AG, Oldenburg, emittiert eine 7-jährige Anleihe mit einem Kupon von 5,25% p.a., einem Volumen von bis zu 30 Mio. Euro und einer Erhöhungsoption auf 50 Mio. Euro (WKN A3H2UH / ISIN DE000A3H2UH3). Die Mindestzeichnungssumme beträgt 3.000 Euro.
Die Firmengruppe bietet ihren Kunden energieeffiziente LED-Beleuchtung zur Miete an. Im Geschäftsjahr 2019 erzielte sie einen Umsatz von rund 8,4 Mio. Euro und erwirtschaftete dabei einen Jahresfehlbetrag von knapp 1,8 Mio. Euro.
Auffällig sind zudem die hohen Emissionskosten. Bei einem Emissionsvolumen von bis zu 30 Mio. Euro sollen Emissionskosten von 1,925 Mio. Euro anfallen. Allein die Vertriebskosten der Anleihe betragen 6%! Banken bekommen für den Vertrieb von Mittelstandsanleihen üblicherweise eine Provision von ca. 2%. Dennoch wird die Anleihe der Deutsche Lichtmiete AG von keiner Bank vertrieben.
Stefan Loipfinger weist in seinem Investmentcheck zudem auf dunkle Ecken im Geschäftsmodell hin.
Loipfingers Meinung:
„Weniger effiziente Leuchtstoffröhren oder andere Stromfresser durch energiesparende LED-Leuchten zu ersetzen, ist unstrittig nachhaltig. Ob das Geschäftsmodell mit den bisher gegebenen erheblichen Mietunterdeckungen aber wirtschaftlich und auf Dauer nachhaltig ist, ist für mich nicht nachvollziehbar, weil die Deutsche Lichtmiete dafür notwendige Informationen leider verweigerte. Wie riesig die Gewinnspannen bei der Produktion sind, zeigt sich bei der DLP per Ende 2017 an einer Unternehmensbewertung von 100 Mio. Euro, während die Bilanzsumme nur bei 4,7 Mio. Euro lag. Bei einem Jahresüberschuss von einer halben Million Euro im Jahr 2017 wurde der Wert mit dem 200-Fachen angenommen. Der laut Gutachten damals geplante Gewinnsprung ab 2018 ist allerdings ausgeblieben. Statt auf 6,5 Mio. Euro zu explodieren ist er tatsächlich bei etwas über 0,5 Mio. Euro zum Vorjahr weitgehend unverändert geblieben. Aus Anlegersicht ist die Bewertungsfrage letztendlich egal. Sie ermöglichten mit ihrem Geld zwar die tollen Gewinne, werden von den geschaffenen Unternehmenswerten aber nicht profitieren.“
Die komplette Analyse ist auf folgender Website zu finden:
https://investmentcheck.de/news/5304/dunkle-ecken-im-geschaeftsmodell
www.green-bonds.com
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