Mit einem deutlichen Plus im 1. Quartal 2021 setzt die BayWa AG ihre herausragende Geschäftsentwicklung des vergangenen Jahres nahtlos fort: Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 4,3 Mrd. Euro (Q1/2020: 3,9 Mrd. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 45,1 Mio. Euro lag deutlich über dem Vorjahreszeitraum (Q1/2020: minus 27,8 Mio. Euro); dazu beigetragen haben alle drei operativen Segmente. "Ein sensationeller Jahresauftakt", sagt der BayWa Vorstandsvorsitzende Prof. Klaus Josef Lutz. "Aufgrund ihrer breiten Portfolio-Aufstellung trotzt die BayWa sowohl der Corona-Pandemie als auch den saisontypischen Einflüssen, denen wir in der Regel im 1. Quartal unterliegen. Ich gehe davon aus, dass wir in diesem Jahr wie geplant an das Rekordergebnis von 2020 anknüpfen können, auch wenn der weitere Verlauf der Corona-Pandemie und ihre Folgen für die Weltwirtschaft schwer vorhersehbar bleiben."
Vor allem das Geschäftsfeld Regenerative Energien und der internationale Agrarhandel des Geschäftsfelds Cefetra Group (ehemals: BayWa Agri Supply & Trade) starteten außergewöhnlich stark ins neue Jahr: Während die BayWa r.e. AG in Japan und Frankreich große Solar- und Windenergieanlagen verkauft hat, profitierte die Cefetra Group von der anhaltenden Preisrallye bei Agrarerzeugnissen. Im Obstbereich sorgten weiterhin überdurchschnittliche Preise für ein stabiles Ergebnis. Im deutschen Agrarhandel stehen die Zeichen ebenfalls auf Grün: Nach einer preisbedingten Durststrecke im vergangenen Jahr hat sich das Betriebsmittelgeschäft erholt. Und auch der Handel mit Landtechnikmaschinen setzte seine Rekordjagd ungebremst fort.
Erwartungsgemäß rückläufig waren hingegen der Heizöl- und Kraftstoffabsatz, während das Geschäft mit Holzpellets als nachhaltiger Energieträger weiter anzog. Der Baustoffhandel profitierte von einem relativ milden Winter sowie steigenden Preisen für Baumaterialien. Somit fiel das für das 1. Quartal saisontypisch negative EBIT im Segment Bau erheblich kleiner aus als üblich.
Segment Energie
Der Umsatz im Segment Energie betrug im 1. Quartal 1,0 Mrd. Euro (Q1/2020: 0,9 Mrd. Euro). Das EBIT von 37,0 Mio. Euro lag deutlich über dem Vorjahreszeitraum (Q1/2020: minus 4,0 Mio. Euro). Dazu trug unter anderem der Verkauf eines 35 Megawatt großen Solarparks in Japan bei, der den jährlichen Energiebedarf von durchschnittlich 15.000 Haushalten aus regenerativen Quellen deckt. Die BayWa plant, in diesem Jahr weltweit Solar- und Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 1,1 Gigawatt zu realisieren - den Großteil davon im 2. Halbjahr. Es ist das erste Jahr, in dem die im März dieses Jahres abgeschlossene Kapitalerhöhung bei der BayWa r.e. durch den Schweizer Investor EIP zum Tragen kommt. Auch die Nachfrage nach Solarmodulen bleibt hoch und der Absatz stieg im 1. Quartal weiter an. Die gestiegenen Rohölpreise, die CO2-Steuer sowie die Bevorratung vieler Haushalte im vergangenen Jahr sorgten hingegen dafür, dass sich die Nachfrage nach Heizöl deutlich abgekühlt hat. Bei Schmierstoffen zog der Absatz wiederum an und lag zehn Prozent über dem Vorjahreszeitraum.
Segment Agrar
Das Segment Agrar verzeichnete im 1. Quartal einen Umsatz von 2,9 Mrd. Euro (Q1/2020: 2,7 Mrd. Euro) und einen EBIT-Sprung auf 31,2 Mio. Euro (Q1/2020: 9,8 Mio. Euro). Sowohl das deutsche Agrargeschäft als auch der internationale Getreide- und Ölsaatenhandel profitierten vom starken Preisanstieg bei Agrarerzeugnissen und einer erhöhten Preis-Volatilität. Ungünstige Witterungen in wichtigen Anbaugebieten, die zu kleineren Ernten führen könnten, sowie eine gleichzeitig hohe Nachfrage vor allem aus China beflügelten die internationalen Getreidemärkte. Einen gestiegenen Absatz bei höheren Preisen als im Vorjahr verzeichnet die BayWa auch im Düngemittelbereich. Zudem haben die Landwirte die Anbauflächen ausgeweitet, was zu mehr Nachfrage bei Saatgut führt. Auch der Technikbereich profitiert von der derzeit hohen Investitionsbereitschaft in der Landwirtschaft. Nachgefragt waren im 1. Quartal vor allem Gebrauchtmaschinen, Wartungs- sowie Werkstattleistungen. Die sogenannte "Bauernmilliarde" verleiht zusätzlichen Rückenwind, vor allem für das weitere Geschäft mit moderner Ausbringtechnik.
Ein stabiles Ergebnis auf Vorjahresniveau erzielte das Geschäftsfeld Global Produce: Dabei profitierte das inländische Kernobstgeschäft von überdurchschnittlichen Apfelpreisen. Die BayWa geht davon aus, dass die Apfelernte in Neuseeland aufgrund von Hagelschäden geringer ausfällt und das Preisniveau somit hoch bleibt. Ein Jahr nach seiner Zerstörung durch ein Unwetter wird auch das Klimagewächshaus in Al Ain im Jahr 2021 wieder zum Ergebnis beitragen: Die ersten Tomaten wurden Anfang April geerntet und lokal vermarktet.
Segment Bau
Das Segment Bau hat im 1. Quartal einen Umsatz von 373,0 Mio. Euro (Q1/2020: 333,7 Mio. Euro) erzielt. Das EBIT lag saisontypisch bei minus 5,7 Mio. Euro (Q1/2020: minus 12,0 Mio. Euro). Der milde Winter führte dazu, dass auf den Baustellen weitgehend durchgearbeitet werden konnte. Davon profitierte der Absatz in allen Produktkategorien. Die gute Auslastung im Bausektor kombiniert mit Rohstoff-Knappheit hat bei einigen Baumaterialien zu erhöhten Preisen und Lieferengpässen geführt. Die BayWa profitierte dabei von ihrem hohen Lagerbestand und stabilen Lieferantenbeziehungen und konnte diese Sondersituation zu ihren Gunsten nutzen.
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Foto: © BayWa