Auf Basis der sehr guten Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr 2021 hat die BayWa noch einmal deutlich zugelegt: Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 9,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,2 Mrd. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs kräftig auf 144,6 Mio. Euro (Vorjahr: 53,8 Mio. Euro). "Ob Energie, Agrar oder Bau - in allen operativen Segmenten verzeichnen wir enorme Ergebnissprünge im zwei- und sogar dreistelligen Prozentbereich. Damit gehen wir mit viel Rückenwind in die zweite Jahreshälfte und bleiben auf Kurs", sagt der BayWa Vorstandsvorsitzende Prof. Klaus Josef Lutz. Für das Geschäftsjahr 2021 geht er von einer erheblichen Steigerung des operativen Ergebnisses aus. Optimistisch stimmen die geplanten Projektverkäufe im Geschäftsfeld Regenerative Energien, ein weiter günstiges Marktumfeld für die Segmente Agrar und Bau sowie die hohe Krisenfestigkeit der BayWa als Grundversorger.
Große Projektverkäufe mit einer Gesamtleistung von rund 140 Megawatt (MW) und ein florierender Handel mit Photovoltaik (PV)-Komponenten haben im 1. Halbjahr das EBIT im Segment Energie nach oben katapultiert. Damit wurde auch das erwartungsgemäß schwächere Ergebnis im Geschäftsfeld Klassische Energie überkompensiert. Die vergleichsweise hohen Preise für Agrarrohstoffe und mehr Volatilität an den internationalen Getreidebörsen beflügelten sowohl den internationalen Erzeugnishandel der Cefetra Group als auch das deutsche Agrargeschäft. Bei der Technik liegt die BayWa nach sechs Monaten stabil auf hohem Niveau. Licht und Schatten gibt es bei Global Produce: Während im deutschen Obsthandel hohe Apfelpreise geringere Erntemengen ausglichen, war die neuseeländische Apfelsaison witterungs- und coronabedingt herausfordernd. Dem Baustoffhandel konnte die knappe Verfügbarkeit von Baumaterialien indes nichts anhaben: Die BayWa war fast durchweg lieferfähig, um die anhaltend hohe Nachfrage zu bedienen. Nach sechs Monaten weist das Segment ein rund doppelt so hohes EBIT wie im Vorjahr aus.
Segment Energie
Der Umsatz im Segment Energie lag im 1. Halbjahr bei 2,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,8 Mrd. Euro). Das EBIT hat sich mehr als verdreifacht und betrug 57,3 Mio. Euro (Vorjahr: 16,7 Mio. Euro). Dies ist unter anderem auf die Verkäufe von drei Windparks in Deutschland, Frankreich und Schweden mit einer Gesamtleistung von 102 MW zurückzuführen. Die BayWa Tochter BayWa r.e. AG, in der die BayWa das Geschäft mit erneuerbaren Energien bündelt, will in diesem Jahr insgesamt 1,1 Gigawatt an Solar- und Windenergieanlagen verkaufen - den Großteil im zweiten Halbjahr. Einen Absatzschub gab es auch beim Handel mit PV-Komponenten: Im Berichtszeitraum hat die BayWa r.e. 57 Prozent mehr Solarmodule verkauft als in der Vorjahresperiode. Wie erwartet nahm der Heizölabsatz nach einem starken Vorjahr ab - viele Haushalte sind derzeit ausreichend bevorratet und Heizöl aufgrund des hohen Ölpreises und der CO2-Bepreisung für Käufer weniger attraktiv. CO2-neutrale Energieträger gewinnen hingegen dazu: Die BayWa hat im Vergleich zum Vorjahr 37 Prozent mehr Holzpellets abgesetzt.
Segment Agrar
Der Umsatz im Segment Agrar betrug im 1. Halbjahr 6,0 Mrd. Euro (Vorjahr: 5,6 Mrd. Euro). Das EBIT lag bei 88,3 Mio. Euro (Vorjahr: 61,6 Mio. Euro). Ergebnistreiber waren die Cefetra Group und das deutsche Agrargeschäft; beide Geschäftsfelder profitierten besonders von höheren Preisen und Preisschwankungen bei den Commodities. Im Betriebsmittelbereich trugen bessere Handelsmargen bei Dünger und höhere Saatgutverkäufe zur positiven Entwicklung bei. Wie erwartet wurde insgesamt weniger Landtechnik verkauft als im Ausnahmejahr 2020: Während bei Neumaschinen ein Rückgang von rund 14 Prozent zu Buche steht, legte die BayWa bei Gebrauchten um 9 Prozent zu. Aufgrund der Aufträge, die schon in den Büchern stehen, rechnet die BayWa für die nächsten Monate mit einer Zunahme der Maschinenverkäufe. Gute Erzeugerpreise und die "Bauernmilliarde" fördern die Investitionsbereitschaft der Landwirte.
Im Obstgeschäft haben geringere Absatzmengen auf das Ergebnis gedrückt. Vor allem die neuseeländische Apfelsaison war von Hagelschäden und dem coronabedingten Fehlen von Erntehelfern geprägt, was sich auch auf das Exportvolumen auswirkt. Für Deutschland geht die BayWa von einer normalen Apfelernte aus. Das Unternehmen rechnet aufgrund der überdurchschnittlich hohen Preise mit guten Vermarktungschancen in der zweiten Jahreshälfte.
Segment Bau
Der Umsatz im Segment Bau lag zum Halbjahr bei 994,6 Mio. Euro (Vorjahr: 876,8 Mio. Euro). Das EBIT hat sich nahezu verdoppelt und betrug 33,6 Mio. Euro (Vorjahr: 17,2 Mio. Euro). Die BayWa profitierte in allen Produktbereichen vom Bauboom, vor allem in den Kategorien Hoch-, Tiefbau und Dach. Die gesamte Baubranche war im 1. Halbjahr von Angebotsknappheit bei einigen Baustoffen und erhöhten Preisen geprägt. Die BayWa konnte dies zu ihrem Vorteil nutzen: Dank ihres hohen Lagerbestands und langjährigen engen Lieferantennetzwerkes konnte das Unternehmen die hohe Nachfrage durchweg bedienen und verbuchte höhere Margen.
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Foto: © BayWa AG